Bild vom Vulcan Infotruck auf dem Landauer Marktplatz

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Interview: „Wer Geothermie als potenzielle Rohstoffquelle begreift, denkt einen wichtigen Schritt weiter”

  Du warst maßgeblich am Aufbau der ersten beiden Geothermiekraftwerke Deutschlands beteiligt – in Neustadt-Glewe und später in Landau. Neustadt-Glewe war damals ein echtes Pionierprojekt und hat den Weg für größere Anlagen wie in Insheim oder Unterhaching bereitet. Wie bist du damals zu diesen Projekten gekommen – und was hat dich an der Geothermie fasziniert? Dr. Heiner Menzel: Das ist eine spannende Frage. Ursprünglich bin ich Schiffsbetriebsingenieur – also eigentlich fürs Meer gemacht. Aber durch meine Seekrankheit habe ich schnell gemerkt, dass das auf Dauer nichts für mich ist. Zufällig befand sich die Geothermie damals gerade im Aufbau, und ich dachte mir: Meerwasser ist salzhaltig, Thermalwasser auch – das passt doch irgendwie. So habe ich mich beruflich umorientiert und bin in Schwerin in die Geothermie eingestiegen. Das war mein erster Schritt in dieses neue Feld – spannend, herausfordernd und genau das Richtige zur richtigen Zeit. Im Zuge der Wiedervereinigung sollte das ostdeutsche Know-how im Bereich geothermischer Wärmenutzung weiterentwickelt werden. So entstand das Projekt in Neustadt-Glewe, das 1996 in Betrieb ging. 1998 kam die Idee hinzu, auch Strom zu erzeugen – inspiriert durch ein Gespräch mit einem Vertreter von Ormat und durch das damals in Planung befindliche EEG. Daraus entstand zusätzlich zur Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, welche für die Wärmeversorgung von Neustadt-Glewe zuständig war, später die Erdwärme Kraft GbR, wo ich technischer Geschäftsführer war. Diese baute und betrieb die ersten geothermischen Stromerzeugungsanlage in Deutschland, welche 2003 den Betrieb aufnahm.   Und dann bist du in die Pfalz gekommen… Dr. Heiner Menzel: Genau! 2003 kam dann der nächste große Schritt: Ich wurde nach Landau geholt, um dort ein weiteres Geothermieprojekt aufzubauen. Gemeinsam mit den Pfalzwerken und der EnergieSüdwest AG (ESW) gründeten wir die geoX und realisierten das Geothermiekraftwerk in Landau.   Seit 2023 bist du Teil der Vulcan-Familie – was war dein bisher größter Erfolg bei dem Karlsruher Unternehmen?  Dr. Heiner Menzel: Es gibt drei persönliche Highlights. Das größte war für mich der Wechsel zu Vulcan – denn damit wurde eine Vision Realität, die ich schon seit meinen Anfängen in Neustadt-Glewe hatte: Geothermie nicht nur energetisch, sondern auch stofflich zu nutzen. Im Thermalwasser stecken viele wertvolle Stoffe, und Vulcan hat den entscheidenden Schritt gemacht, diese Potenziale zu erschließen. Das war auch der Hauptgrund für meinen Wechsel – und ein echter Meilenstein. Mein zweites Highlight war die Übernahme der Kraftwerke in Landau und Insheim – damit hat sich für mich ein Kreis geschlossen. Und aktuell ist es das Projekt, an dem ich mit großem Engagement arbeite: die Wärmeversorgung von Landau mit Hilfe von Geothermie. Dieses Vorhaben liegt mir besonders am Herzen, weil wir damit nicht nur die Stadt zuverlässig mit klimafreundlicher Wärme versorgen, sondern auch zeigen, wie die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung mit den Ressourcen der eigenen Region gelingen kann. Genau das ist der Weg, den wir als Gesellschaft gehen müssen – lokal, nachhaltig und zukunftsorientiert.   Im Kontext der Energiewende wird Geothermie zunehmend als zentrale Technologie betrachtet. Welche Entwicklungen prägen derzeit die Branche – und wo siehst du das größte Potenzial für die Zukunft? Dr. Heiner Menzel: Die größte Herausforderung in der Geothermie ist nach wie vor die Fündigkeit. Man muss mehrere Kilometer tief bohren, um überhaupt sicher sagen zu können, ob und wie viel nutzbares Thermalwasser vorhanden ist. Das bedeutet: Bevor man überhaupt mit dem Aufbau einer Anlage beginnen kann, muss man 10 bis 15 Millionen Euro investieren – ein anders zu bezifferndes unternehmerisches Risiko als bei Windkraft, Photovoltaik oder Wasserkraft. Aber wenn die Quelle einmal erschlossen ist, hat man eine zuverlässige, lokale und grundlastfähige Energiequelle – die einen unabhängig von Tageszeit und Jahreszeit macht. Das unterscheidet Geothermie fundamental von anderen erneuerbaren Energien. In den letzten Jahren hat ein Umdenken stattgefunden, vor allem durch die Energiekrise infolge des Ukrainekrieges. Geothermie bietet stabile, kalkulierbare Wärmepreise – im Gegensatz zu Gas, dessen Preisentwicklung kaum planbar ist. Auch die stoffliche Nutzung des Thermalwassers gewinnt zunehmend an Bedeutung. Neben Lithium rücken dabei auch Elemente wie Strontium und Magnesium in den Fokus, die – je nach geologischer Beschaffenheit – in teils höheren Konzentrationen im Thermalwasser nachgewiesen wurden. Ihre Nutzung gilt als technisch machbar, und erste Pilotprojekte sind bereits gestartet. Zwar steckt die wirtschaftliche Aufbereitung noch in den Anfängen, doch genau hier eröffnen sich neue Perspektiven: Denn wer Geothermie nicht nur als Energiequelle, sondern auch als potenzielle Rohstoffquelle begreift, denkt einen wichtigen Schritt weiter.   Geothermie gilt als umweltfreundliche und zuverlässige Energiequelle. Dennoch verlaufen manche Projekte langsamer als erwartet oder erfordern besonders intensive Begleitung. Woran liegt das aus deiner Sicht? Dr. Heiner Menzel: Geothermie wird weltweit in über 40 Ländern erfolgreich genutzt – sowohl zur Strom- als auch zur Wärmeerzeugung. Das verdeutlicht das große Potenzial dieser natürlichen Ressource. Auch in Deutschland gibt es ein wachsendes Interesse. Gleichzeitig ist Geothermie eine Technologie, die im Alltag kaum sichtbar ist – sie arbeitet im Untergrund. Das unterscheidet sie beispielsweise von Wind- oder Solaranlagen, die wir direkt wahrnehmen. Gerade weil Geothermie nicht unmittelbar erlebbar ist, entstehen manchmal viele Fragen: Wie funktioniert die Technik? Was geschieht unter der Erde? Solche Themen bieten eine gute Gelegenheit, sachlich zu informieren und Zusammenhänge verständlich zu machen. In Regionen wie dem Oberrheingraben ist die geologische Aktivität seit Millionen Jahren ein natürlicher Teil der Erdgeschichte – und mit modernen Verfahren lässt sich diese Energiequelle heute gezielt und verantwortungsvoll nutzen. Entscheidend ist es, offen und transparent zu kommunizieren. Je besser Menschen verstehen, wie Geothermie funktioniert und welchen Beitrag sie zur nachhaltigen Energieversorgung leisten kann, desto mehr entsteht Vertrauen – und damit auch die Bereitschaft, solche Projekte gemeinsam voranzubringen.   Was ist aus deiner Sicht besonders wichtig, um die Akzeptanz für Geothermie zu fördern – insbesondere in den Kommunen vor Ort? Dr. Heiner Menzel: Transparenz und ein offener Dialog sind entscheidend. Es geht darum, die Technologie greifbar zu machen und den Menschen vor Ort zu zeigen, wie verantwortungsvoll und vorausschauend gearbeitet wird. Dabei spielt die kontinuierliche Überwachung aller relevanten geologischen und technischen Prozesse eine zentrale Rolle. Moderne Systeme ermöglichen es uns, jederzeit präzise Einblicke zu gewinnen und die Anlagen entsprechend fein zu steuern. Ein besonders wirkungsvoller Weg, um Interesse zu wecken und Vertrauen zu stärken, sind Besuche direkt vor Ort – etwa in Geothermieanlagen. Gerade für Schulen, Vereine oder interessierte Bürgergruppen bieten solche Einblicke einen sehr guten Zugang: Man sieht, wie die Technik funktioniert, lernt die Menschen hinter den Projekten kennen und versteht den Nutzen für die Region. Auf kommunaler Ebene geht es vor allem darum, frühzeitig einzubinden und gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Je stärker die Menschen in Prozesse einbezogen werden, desto größer ist auch die Bereitschaft, diesen zukunftsgerichteten Weg mitzugehen.   Gibt es ein Erlebnis in deiner Laufbahn, das dich besonders geprägt oder inspiriert hat?  Dr. Heiner Menzel: Definitiv der Wechsel von Norddeutschland nach Landau und der damit verbundene Aufbau der geoX – das war ein entscheidender Wendepunkt. Mit diesem Schritt habe ich nicht nur beruflich Neuland betreten, sondern auch den Grundstein für mein weiteres Berufsleben gelegt.   Was machst du, wenn du nicht gerade an der Energie- und Rohstoffversorgung der Zukunft arbeitest?  Dr. Heiner Menzel: In meiner Freizeit gehe ich gerne wandern und ins Fitnessstudio. Besonders gern bin ich in der Natur unterwegs – zum Beispiel in Bad Herrenalb, wo ich wohne, oder im Allgäu. Und natürlich zieht es mich auch immer wieder ans Meer – das liegt wohl an meiner früheren Zeit in der Seefahrt.   Herzlichen Dank für die spannenden Einblicke und die Offenheit mit der du deine persönlichen Erfahrungen, insbesondere bei den Pilot-Projekten in Neustadt-Glewe und Landau, mit uns geteilt hast!  Das Interview wurde geführt von: Patrizia Bär – Public Affairs I Regionalmanagement
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Klimafreundliche Wärme für Landau: Vulcan Energy und Energie Südwest AG unterzeichnen langfristigen Wärmeliefervertrag

Karlsruhe/ Landau, 24. Juni 2025. Ein nächster Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung für Landau: Die Natürlich Südpfalz GmbH & Co. KG, Tochtergesellschaft von Vulcan Energy und der in Landau ansässige Energieversorger EnergieSüdwest AG (ESW) haben jetzt unter Mitwirkung der Stadtverwaltung Landau einen langfristigen Wärmeliefervertrag abgeschlossen. Die Unterzeichnung erfolgte gestern im Rahmen eines offiziellen Termins im Landauer Rathaus, an dem auch der Oberbürgermeister der Stadt Landau, Dr. Dominik Geißler, Bürgermeister Lukas Hartmann sowie Vertreterinnen und Vertreter von ESW, Vulcan und der Stadtverwaltung teilnahmen. Vulcan verpflichtet sich vertraglich, der ESW über einen Zeitraum von 35 Jahren erneuerbare Erdwärme aus verschiedenen geothermischen Produktionsstandorten bereitzustellen. Die ESW übernimmt die Verteilung der Wärme über das Fernwärmenetz zur sukzessiven Versorgung wesentlicher Teile der Stadt Landau. Die Vertragsunterzeichnung folgt auf die im April 2025 wieder aufgenommene Einspeisung von klimaneutraler Wärme aus dem Geothermieheizwerk in der Eutzinger Straße direkt in das Fernwärmenetz der ESW. Die Wärme wird von der ESW anschließend über das lokale Fernwärmenetz an Haushalte und Unternehmen in Landau verteilt. Die Vereinbarung ist ein fester Bestandteil des Lionheart-Projekts, das die Produktion von Erneuerbarer Energie und klimaneutralem Lithium vereint – ein weiterer Schritt hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wärmeversorgung in der Region. Um die Versorgung mit erneuerbarer Wärme in Landau zu erweitern, plant Vulcan im Rahmen des Projekts HEAT4LANDAU, dem geothermischen Teil des Lionheart-Projekts, den Ausbau der geothermischen Infrastruktur. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (jetzt BMWE) mit bis zu 100 Millionen Euro geförderte Projekt umfasst fünf zusätzliche Bohrstandorte mit bis zu 24 Bohrungen. Die daraus gewonnene Erdwärme wird künftig sowohl für den Betrieb von Vulcans Lithiumextraktionsanlage genutzt als auch an die ESW verkauft und in das Fernwärmenetz der ESW eingespeist. Parallel dazu plant die ESW in den kommenden Jahren den bedarfsgerechten Ausbau der Fernwärmenetze, um die zusätzlichen Kapazitäten aufzunehmen und zu verteilen. Bereits heute versorgt Vulcans Geothermiekraftwerk in Insheim rund 6.500 Haushalte mit erneuerbarem Strom. Die Wärmelieferung in Landau läuft derzeit im kleineren Maßstab mit einer Wärmeleistung von rund 2 MW aus dem Geothermieheizwerk an der Eutzinger Straße. Die Kapazität wird im Laufe des Lionheart-Projekts schrittweise auf bis zu 300 MW ausgebaut. Damit entsteht das Potenzial, zukünftig alle Haushalte in Landau und weitere Gemeinden in der Region klimaneutral mit Wärme zu versorgen. „Die Wärmewende ist eine der größten Herausforderungen auf kommunaler Ebene – und wir brauchen dafür verlässliche, lokale Lösungen“, erklären Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler und Bürgermeister Lukas Hartmann. „Wir sind froh, dass wir in Landau nicht nur die geothermischen Voraussetzungen haben, um unsere Wärmeversorgung in Zukunft darüber zu bestreiten, sondern mit Vulcan Energy und EnergieSüdwest auch zwei zuverlässige Partner mit Expertise und Innovationskraft, um dieses Potenzial auch zu nutzen.“ Mit dem jetzt unterzeichneten Wärmeliefervertrag sei festgeschrieben, dass die Wärmewende in Landau zu guten Konditionen für alle Beteiligten und vor allem die Landauerinnen und Landauer vollzogen werden könne. Dr. Thomas Waßmuth, Vorstandsvorsitzender EnergieSüdwest AG sagt: „Als Energieversorger vor Ort ist es unsere Verantwortung, Lösungen zu schaffen, die auch für kommende Generationen tragfähig sind. Mit diesem Vertrag sorgen wir dafür, dass in Zukunft immer mehr Haushalte in Landau mit sauberer, regionaler Wärme versorgt werden können. Der Ausbau unseres Fernwärmenetzes läuft bereits – und damit schaffen wir Schritt für Schritt die Grundlage für eine bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung für alle.“ Carsten Bachg, Chief Operations Officer und Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH sagt: „Die Unterzeichnung dieses Vertrags mit EnergieSüdwest ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und langfristigen Fernwärmeversorgung, die die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich reduziert und die regionale Energieunabhängigkeit stärkt. Dieses Projekt ist ein zentraler Baustein unserer Strategie, die Region mit klimaneutraler, erneuerbarer Energie zu versorgen. Gemeinsam mit ESW und der Stadt Landau schaffen wir so eine verlässliche Grundlage für eine zukunftsfähige Wärmewende in Landau – ein Vorbild für Deutschland und Europa.“   Redaktionskontakt: Bei Fragen zu dieser Pressemitteilung wenden Sie sich gerne an unser Media Relations Team unter presse@v-er.eu.
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Vulcan Energy beginnt Bohrarbeiten am ersten neuen Bohrplatz in der Region Landau

Karlsruhe, 27. Mai 2025. Vulcan Energy freut sich bekannt zu geben, dass die zur Vulcan-Gruppe gehörende Bohrgesellschaft Vercana gestern mit den Bohrarbeiten für die erste neue Tiefbohrung begonnen hat. Mit dem Bohrbeginn am Standort Schleidberg – Gemarkung Insheim nahe Landau in der Pfalz – startet die Umsetzung der ersten Projektphase „Lionheart” im Rahmen von Vulcans kombiniertem Projekt zur Produktion von klimaneutralem Lithium sowie erneuerbarer Wärme und Energie aus Tiefengeothermie im Oberrheingraben. Insgesamt sieht die erste Projektphase die Errichtung von fünf neuen Bohrplätzen mit bis zu 24 weiteren Förder- und Reinjektionsbohrungen vor. In Kombination mit den bereits bestehenden vier Bohrungen an den beiden unternehmenseigenen Geothermieanlagen in Landau und Insheim soll so ein integriertes System zur Gewinnung von erneuerbarer Wärme und Strom sowie Lithium entstehen. Im nächsten Schritt folgt der Start der Arbeiten an den Rohrleitungssystemen, der Fernwärmezentrale für Landau, des Geothermiekraftwerks in Landau und der Lithiumextraktionsanlage. Ziel der ersten Projektphase Lionheart ist die jährliche Produktion von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat für die europäische Automobil- und Batterieindustrie sowie die Bereitstellung von klimaneutraler Wärme für die Region. Mit der ersten neuen Bohrung macht Vulcan einen entscheidenden Schritt zur Steigerung der geothermischen Wärme- und Energieproduktion und legt damit zugleich den Grundstein für die künftige kommerzielle Lithiumproduktion. Marco Köpsel, Geschäftsführer des Bohrunternehmens Vercana, sagt: „Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme der elektrischen Bohranlage V20 und dem Start der Bohrarbeiten sind wir unserem Ziel – der künftigen Lithiumproduktion und Nutzung der Tiefengeothermie – einen wichtigen Schritt nähergekommen. Auf diesen Beitrag für die Region ist die Crew vor Ort sehr stolz.“ Thorsten Weimann, Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH, sagt: „Mit der neuen Bohrung erweitert Vulcan die geothermische Leistung und somit die Möglichkeit der Wärmelieferung an die Stadt Landau und die Region. Unser Team hat alle vorbereitenden Arbeiten mit großer Sorgfalt umgesetzt, die behördlichen Genehmigungen eingeholt und sämtliche Sicherheitsprüfungen erfolgreich abgeschlossen. Bereits frühzeitig wurden die lokale Bevölkerung und Interessensgruppen in die gesamte Projektentwicklung umfassend einbezogen – das erhaltene Feedback war durchweg positiv. Diese Entwicklung bringt uns unserem Ziel einen bedeutenden Schritt näher: einer verlässlichen grundlastfähigen Versorgung mit erneuerbarer Wärme sowie dem Aufbau einer nachhaltigen, europäischen Lithium-Wertschöpfungskette für die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge.“
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Energie erleben: Der Tag der offenen Tür im Geothermiekraftwerk Natürlich Insheim

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr öffnet das Geothermiekraftwerk Natürlich Insheim erneut seine Türen für interessierte Besucherinnen und Besucher. Insheim – Am Samstag, den 17. Mai, lädt die Vulcan Energie Ressourcen GmbH gemeinsam mit ihren Partnern erneut zum Tag der offenen Tür im Geothermiekraftwerk Natürlich Insheim ein. Von 11 bis 16 Uhr erwartet die Gäste ein spannendes und informatives Programm rund um die Themen Wärme- und Stromgewinnung aus Tiefengeothermie sowie klimaneutrale Lithiumgewinnung. Bereits im vergangenen Jahr nutzten über 200 Interessierte die Gelegenheit, hinter die Kulissen der Anlage zu blicken und sich aus erster Hand über das klimaneutrale Projekt des Karlsruher Unternehmens zu informieren. Auch in diesem Jahr stehen Fachleute von Vulcan wieder für Fragen bereit und geben bei geführten Rundgängen Einblicke in die technische Funktionsweise des Geothermiekraftwerks sowie in die klimafreundliche Gewinnung von Lithium aus thermalem Tiefenwasser. Zusätzlich informieren sie über den aktuellen Stand am Bohrplatz Schleidberg in Insheim, wo die moderne Bohranlage V20 bereits aufgebaut ist und der Beginn der Bohrungen kurz bevorsteht – ein bedeutender Schritt für die nachhaltige Energiezukunft der Region. Neben den Experten von Vulcan werden auch Vertreter der EnergieSüdwest (ESW) und Thüga Energie vor Ort sein, um über die geplante klimaneutrale Fernwärmeversorgung in der Region zu informieren. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt: Die Landjugend Insheim verwöhnt die Gäste mit Speisen und Getränken in gemütlicher Atmosphäre. Für sportliche Abwechslung sorgen die Bogenschützen des ESV Landau – hier können sich Besucherinnen und Besucher unter fachkundiger Anleitung selbst im Bogenschießen ausprobieren. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Infos unter: www.natuerlich-pfalz.de
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Interview – „Ohne das Team steht alles still!“

David, du leitest den Bohrplatz Schleidberg – kannst du dich kurz vorstellen? David Morgner: Ich bin 37 Jahre alt, geboren und aufgewachsen bin ich im niedersächsischen Delmenhorst, nahe der Hansestadt Bremen. Meine Karriere begann 2008 in der Erdgas- und Erdölindustrie, wo ich auch meine Ausbildung als Mechatroniker bei ExxonMobil bis 2011 abgeschlossen habe. Danach wechselte ich in den Workover-Bohrbetrieb, wo ich bis 2012 angelernt wurde. Ursprünglich hatte ich vor, nach meinem Abitur als Mechatroniker zu arbeiten und anschließend Petroleum Engineering zu studieren. Doch dann bot mir die Firma einen alternativen Weg zum Bohrmeister an, was mich sehr reizte. Schon während meiner Ausbildung hatte ich erste Einblicke in den Bohrbetrieb, und ExxonMobil suchte damals nach Nachwuchskräften. So begann ich 2012 die Bohrmeisterschule in Celle und erlangte 2014 den Technikerabschluss. Zwischen 2020 und 2022 arbeitete ich auf der russischen Halbinsel Sachalin im Bohrbetrieb, sowohl Onshore als auch Offshore. Im Juli 2024 kam ich schließlich zu Vercana. Hast du als Kind schon gerne im Sandkasten gebuddelt und gebohrt?  David Morgner: Als Kind hatte ich keine speziellen Bohrambitionen, obwohl ich aus einer Bergbaufamilie stamme. Mein Großvater lebte in Castrop-Rauxel und war Leiter einer Kohlezeche, während mein Vater unter Tage als Elektriker arbeitete – eine fast schon traditionelle Berufslinie im Ruhrpott (lacht). Später entschied sich mein Vater jedoch für einen anderen Weg und studierte Elektrotechnik. Obwohl ich also aus einer Bergbaufamilie komme, habe ich meinen eigenen Weg gewählt und mich nicht von den Berufen meines Vaters oder Großvaters beeinflussen lassen. Alles, was ich erreicht habe, habe ich mir selbst erarbeitet. Du hast erzählt, dass du eigentlich aus der Erdgas- und Ölbranche kommst. Was fasziniert dich persönlich an der Geothermie und warum hast du dich dazu entschieden in diesen Bereich zu wechseln? David Morgner: Das Projekt bei Vulcan ist äußerst spannend und passt perfekt in die heutige Zeit, insbesondere mit der Nutzung von Tiefengeothermie zur Wärmegewinnung für ganze Quartiere und die Industrie. Besonders interessant ist die Kombination mit der Lithiumgewinnung. Das Lionheart-Projekt, das mehrere Bohrplätze umfasst, ist ein einzigartiger Teil einer Feldentwicklung – so etwas habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Technisch gibt es wenig Unterschied zwischen der Bohrung von Erdgas- oder Erdölquellen und einer Geothermiebohrung. Der größte Unterschied liegt darin, dass man bei Geothermiebohrungen bewusst in geologische Störungszonen bohrt, da diese hohe Fließraten und Fließgeschwindigkeiten bieten. Bei Erdgas- und Erdölbohrungen vermeidet man solche Zonen. Insgesamt ist das Projekt sehr spannend, und ich hoffe, mich durch die Herausforderungen auch persönlich weiterentwickeln zu können. Erkläre mal in einfachen Worten, wie eine Bohrung aufgebaut ist.  David Morgner: Bohrungen sind teleskopartig aufgebaut. Die größten Durchmesser beginnen dabei im oberen Bereich der Bohrung. Wir starten mit 26 Zoll. Dies entspricht etwa 66 Zentimetern. Dann geht es weiter mit einer 17,5 Zoll-Sektion. Danach gehen wir auf 12 ¼ Zoll und enden bei 8,5 Zoll im Lagerstättenbereich. Dies ist der Bereich, in dem die Bohrung die geologischen Schichten erreicht, in denen die geothermische Energie gespeichert ist. Der teleskopartige Aufbau ist technisch sinnvoll, da die höchsten Drücke unten auftreten, was zu höheren Fließraten führt. Um diese Strömungsenergie auf dem Weg nach oben nicht zu verlieren, haben die Bohrlöcher unten den kleinsten Durchmesser. Ein weiterer Vorteil des teleskopartigen Aufbaus ist die Stabilität des Bohrlochs, sodass es nicht kollabiert und es mehrere Barrieren bis zur Erdoberfläche gibt. Welche Sicherheitsmaßnahmen ergreift ihr beim Bohren, um die Umwelt zu schützen?  David Morgner: Eine Bohranlage ist ein komplexes System mit zwei Hauptsicherungen: der primären und der sekundären Bohrlochsicherung. Die primäre Sicherung nutzt die Bohrspülung, um einen hydrostatischen Gegendruck zu erzeugen, der das Bohrloch stabilisiert und ein Zusammenfallen verhindert. Die sekundäre Sicherung erfolgt durch einen sogenannten Blowout Preventer (BOP), der bei Druckanstiegen das Bohrloch schließt und so unkontrollierte Austritte von Gas oder Flüssigkeit verhindert. Zur Absicherung der grundwasserführenden Schichten setzen wir bis 150 Meter Tiefe eine Standrohrtour ein. Unsere erste Rohrtour hat einen Durchmesser von 20 Zoll. Sie wird auch Ankerrohrtour genannt. Auf ihr wird das sogenannte Wellhead installiert, welches entscheidend ist für die Absicherung der Bohrung während der Bohr- und Produktionsphase. Du trägst eine Menge Verantwortung. Was gefällt dir am Job als Bohrmeister?  David Morgner: Die täglichen Herausforderungen sind das, was den Job so spannend macht. Es gibt keine feste Routine, weil das Bohrloch die Aufgaben vorgibt. Natürlich kann man die Planung mit den richtigen Daten und Vergleichsbohrungen optimieren, aber selbst bei bester Vorbereitung gibt es immer unerwartete Herausforderungen. Genau das macht die Arbeit so abwechslungsreich und interessant. Man ist sowohl körperlich als auch geistig ständig gefordert. Das ist es, was diesen Job wirklich einzigartig macht. Wie wichtig ist Teamarbeit in deinem Job? David Morgner: Die Zusammenarbeit im Team ist entscheidend – ohne sie geht es nicht. Man arbeitet eng mit Fluid Engineers, Wellsite Engineers, den Toolpushern, Drillern sowie anderen Experten zusammen. Jeder ist ein wichtiger Bestandteil des großen Ganzen, wie ein Zahnrad in einem Uhrwerk. Wenn eine Komponente ausfällt, steht alles still. Deshalb ist Teamarbeit unerlässlich. Es geht nicht nur um den Oberbohrmeister, sondern darum, dass das gesamte Team gut funktioniert. Abgesehen von der Arbeit am Bohrplatz – magst du uns erzählen, was du in deiner Freizeit machst, um dich zu erholen und neue Energie zu tanken? David Morgner: „Ich bin schon seit meiner Kindheit ein absoluter Bergfan. Obwohl ich ursprünglich aus dem Flachland komme, habe ich mit drei Jahren das Skifahren gelernt – darauf bin ich sehr stolz (lacht). Heute lebe ich in den schönen Bergen und genieße die Natur in vollen Zügen. Im Winter bin ich oft auf der Skipiste, im Sommer fahre ich gerne Mountainbike und nehme sogar an Rennen teil. Außerdem bin ich viel in der Natur unterwegs und wandere gerne. Herzlichen Dank, dass du dir Zeit für das Gespräch genommen hast! 
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Vulcan Energy erhält Status als „Strategisches Projekt“ von der Europäischen Kommission

Vulcan freut sich bekanntzugeben, dass die erste Projektphase „Lionheart“ zur kombinierten Herstellung von klimaneutralem Lithium und Erneuerbarer Energie von der Europäischen Kommission als „Strategisches Projekt“ unter dem Critical Raw Materials Act (CRMA) eingestuft wurde. Die europäische Verordnung über kritische Rohstoffe (Critical Raw Materials Act) trat im Mai 2024 in Kraft und zielt darauf ab, eine nachhaltige Lieferkette für kritische Rohstoffe, einschließlich Lithium, in Europa zu sichern. Sie legt klare Ziele für die Erhöhung inländischer Kapazitäten für den Aufbau strategischer Rohstoff-Lieferketten fest, soll den Zugang zu Finanzmitteln verbessern und die Einhaltung höchster sozialer und ökologischer Standards gewährleisten. Im Rahmen dieser Verordnung werden Projekte, welche die Kapazitäten der EU zur Gewinnung, Verarbeitung und zum Recycling strategischer Rohstoffe steigern und die Rohstoffversorgung der EU aus Drittstaaten diversifizieren können, zu sog. „Strategischen Projekten“ erklärt. Mit dem Erhalt des Status als Strategisches Projekt wird anerkannt, dass Vulcans Lionheart-Projekt einen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten kann. Der Status als Strategisches Projekt unter dem Critical Raw Materials Act wird Vulcan bei der weiteren Umsetzung des Lionheart-Projekts unterstützen. So kann beispielsweise eine Sitzung der CRMA-Finanzierungsuntergruppe beantragt werden, in der Lösungen und Ratschläge zum Abschluss der Projektfinanzierung von Vulcan unter Berücksichtigung privater und öffentlicher Finanzierungsquellen, erörtert werden. Diese Untergruppe umfasst unter anderem namenhafte nationale Förderbanken, die EIB, die EBWE und private Finanzinstitute. Zudem stellt der Status sicher, dass regionale und nationale Behörden finanzielle Mittel aus dem Europäischen Entwicklungsfonds und dem Kohäsionsfonds zur Unterstützung des Lionheart-Projekts bereitstellen können. Im Rahmen der Bewerbungsphase um den Status als Strategisches Projekt wurden 170 Anträge bei der Europäischen Kommission eingereicht. Jeder Antrag wurde von mindestens vier externen und von der Kommission ausgewählten Experten geprüft, deren gemeinsame Expertise die Bereiche Technik, Finanzen, Umwelt- und Sozialstandards (ESG) sowie die internationale Klassifizierung von Rohstoffvorkommen (UNFC) abdecken. Aus den eingegangenen Anträgen haben 47 Projekte den strategischen Projektstatus erhalten. Vulcan strebt mit der ersten Projektphase Lionheart die Produktion von jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat für die europäische Automobil- und Batterieindustrie an. Darüber hinaus wird Erneuerbare Energie aus Tiefengeothermie gewonnen, welche den umliegenden Gemeinden in der Projektregion in Form von grünem Strom oder Wärme zur Verfügung gestellt wird. Dieser innovative, kombinierte Ansatz aus Europa, für Europa bildete die Grundlage für Vulcans Antrag auf den Status eines Strategischen Projekts im Rahmen des Critical Raw Materials Acts. Cris Moreno, Managing Director und CEO von Vulcan Energy, kommentiert: „Der Erhalt des Status als Strategisches Projekt von der Europäischen Kommission unterstreicht die Bedeutung unseres Projekts für die europäische Industrie und treibt den Aufbau der ersten vollständig inländisch produzierten und nachhaltigen Wertschöpfungskette für Lithium in Europa weiter voran. Der Critical Raw Materials Act spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Wandel in Europa und hebt die Bedeutung der inländischen und nachhaltigen Gewinnung von Rohstoffen hervor. Mit dem Zugang zu Europas größter Lithiumressource im Oberrheingraben ist Vulcans Projekt strategisch bestens positioniert, um die Ziele des Critical Raw Materials Acts zu unterstützen und die Lithiumversorgung der EU von Drittstaaten zu diversifizieren.“

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